Moritz Krebs hätte als Center der ersten Jets-Linie die Pässe gern noch präziser gespielt (Foto: Sibylle Meier)

Er bringt Stabilität ins Spiel der Jets und Chaos in den Familienkalender

Auch die Niederlage gegen Fribourg ändert nichts an der guten Zwischenbilanz. Das liegt auch an Spielern wie Moritz Krebs. In der höchsten Unihockey-Liga hatte er einen Platz in der dritten Linie und den Bruder zum Chef, in Kloten ist er ein Leader.

(Artikel von Marisa Kuny, Zürcher Unterländer)

Es bleibt ihnen nicht viel anderes übrig. Die Jets nehmen im Spitzenduell gegen Fribourg volles Risiko und bereits zur Hälfte des letzten Drittels ihren Torhüter Simon Bergström zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Spiel. 4:8 liegen sie zu diesem Zeitpunkt in Rückstand, denn der Finne Eino Pesu lässt sich an diesem Sonntagabend in der Klotener Ruebisbachhalle nicht gewinnbringend kontrollieren. Fribourgs Topskorer schiesst drei Tore, verbucht zwei Assists. Auch mit viel Kampfgeist können die Jets den Rückstand nicht mehr aufholen. Nur Ryan Ulrich trifft noch einmal sehenswert ins hohe Eck, der Rest der Schüsse landet im beeindruckenden Block der Gäste. Diese sichern sich damit die Punkte und vorübergehend die Führung in der NLB-Tabelle.

Die jüngste und insgesamt vierte Saisonniederlage ändert nichts daran, dass auch für die Jets das Fazit nach 13 Runden positiv ausfällt: Die Männer-Equipe spielt ihre stärkste Qualifikation seit dem Abstieg in die NLB 2019. Das belegen die Zahlen. In der Tabelle gehören die Klotener mit Fribourg, Sarnen und Thun zum Spitzenquartett der Liga. Der Abstand zu den weiteren Konkurrenten beträgt acht Punkte und mehr. Die Jets haben das effizienteste Boxplay und Powerplay der Liga. Und mit ihren 101 Treffern sind sie gar das offensiv stärkste Team der gesamten Nationalliga. Die ausgezeichnete Plus-Minus-Bilanz (101:60) zeigt allerdings auch, wo noch Verbesserungspotenzial liegt: Die Unterländer gewinnen hoch und verlieren einzelne Spiele knapp und spät. «Meist haben wir den entscheidenden Treffer in den letzten Spielminuten oder gar in der Verlängerung kassiert. Daran müssen wir arbeiten», sagt Sportchef Samuel Kuhn.

Keiner passt wie Pedersen
Der norwegische Internationale Marius Pedersen belegt in der Skorerliste Rang 2, mit seinen 23 entscheidenden Pässen ist er der «Assistkönig» der NLB. Auch die beiden Finnen Juho Sorri und Tuure Ailio sind in den Top Ten anzutreffen. Auffallend ist, wie stark die Torproduktion der Liga von den ausländischen Verstärkungsspielern abhängt. Unter den 15 produktivsten Offensivspielern sind nur vier Schweizer anzutreffen, darunter Moritz Krebs. Gegen Fribourg leitet der Center mit seinem Pass das 1:1 ein und trifft zum 4:6 nach der zweiten Pause. Sein persönliches Fazit fällt durchzogen aus: «Das war nicht schlecht. Aber ein Treffer, ein paar zielgenauere Pässe mehr hätten es schon sein können.»

Der 25-jährige Winterthurer spielt seit dieser Saison für Kloten-Dietlikon und brachte aus der NLA nicht nur Torgefährlichkeit und technische Finesse, sondern auch Routine mit, die der jungen Jets-Equipe (Durchschnittsalter knapp 23 Jahre) nun zugutekommt. Beim HCR stürmte Krebs in der dritten Linie, bei den Jets hat er eine Schlüsselrolle inne und steht in den entscheidenden Phasen auf dem Feld. «Genau nach dieser Verantwortung habe ich gesucht», sagt Krebs. Gleichzeitig verheimlicht er nicht, dass seine Vereinssuche im vergangenen Frühling nicht ganz freiwillig geschah. In Winterthur erhielt er keinen Vertrag mehr, in Kloten sahen sie das als Chance. «Er ist technisch und taktisch ausgezeichnet, hat einen guten Abschluss und bringt Ruhe und Balance in seinen Block», sagt der Jets-Sportchef.

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